Bestimmte Veränderungen auf der Haut sind für den Dermatologen eindeutige Hinweise darauf, dass Rauschmittel genommen werden. Im Laufe einer Suchterkrankung können sie auch für die Haut sehr gefährlich werden und zum Absterben von Hautgewebe führen.
Je nach Art der konsumierten Droge und der Darreichungsform lassen sich äußerlich auf der Haut Pigmentstörungen, Narben, Ödeme, Infektionen und Abszesse erkennen.
Wird die Substanz über die Nase oder den Mund konsumiert, so treten unter anderem ungünstige Schleimhautveränderungen auf. Einzelne Zellpartien können absterben und schlimmstenfalls Löcher in der Nasenscheidewand entstehen lassen.
Beim Kokain treten entsprechende Haut abtötende Wirkungen nicht unbedingt nur an der Einstichstelle auf. Häufig kommt es hier zur Beimischung einer Substanz (Levamisol), welches die Wirkung der Droge um ein Vielfaches erhöht. Dieses Streckmittel kann sogar zu Blutungen der Haut, Unterhaut oder der Schleimhaut führen.
Neben vielen weiteren Drogen stellt auch die neuartige synthetische Substanz „Krokodil“ (Krok) eine hohe gesundheitliche Gefahr, nicht nur für die Haut, dar. Die Mediziner sprechen davon, dass der preiswerte Heroinersatz die Süchtigen „auffrisst“. Durch den Zusatz des Betäubungsmittels Desomorphin und weiteren Inhaltsstoffen wie Benzin und Phosphorsäure entstehen giftige Nebenprodukte sowie Verunreinigungen, die beim Spritzen folgenschwere Probleme mit sich bringen.
Die Haut verfärbt sich grünlich, wird schuppig und erinnert an eine Krokodilshaut. Gesundheitsschädigungen wie Venenentzündungen, Gefäßsterben, Amputationen und schlimmstenfalls Organversagen sind oft vorprogrammiert.
Simone Kohler
Wie Drogen die Haut zeichnen. Kutane Komplikationen durch Koks und Krok
Springer-Medizin online
8/2014