Als Mundwinkelrhagaden wird eine schmerzhafte Entzündung der Mundwinkel bezeichnet.
Im Volksmund wird auch von so genannten Faulecken gesprochen.
Die Rhagaden entstehen aus verschiedenen Ursachen. Zum einen kann durch eine Prothese mit einer zu niedrigen Bisshöhe eine Stauchung der Mundwinkel mit Fältchenbildung und die Ansammlung von Speichel zu der schmerzhaften Entzündung führen.
Zum anderen kann der Entzündung auch eine Infektion mit dem Pilz Candida albicans zu Grunde liegen. Auch eine Infektion mit Streptokokken, Staphylokokken oder Herpes-Viren kann vorliegen.
Ebenso kann das ständige Befeuchten der Lippen und somit auch der Mundwinkel zur Ausbildung von Rhagaden führen.
Patienten mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, da sie generell unter einer schlechten Wundheilung leiden. Ein Mangel an Eisen oder Vitamin B2 kann die Entstehung von Mundwinkelrhagaden zusätzlich begünstigen.
Mundwinkelrhagaden heilen nur sehr schlecht. Häufig reißen die Mundwinkel ein, die Ausbildung von Gewebedefekten wie Erosionen oder Ulzerationen ist möglich. Im späteren Stadium kommt es meist zur Krustenbildung.
Dies ist nicht nur schmerzhaft und unangenehm, sondern für die Betroffenen oftmals auch ein großes ästhetisches Problem.
Die entzündeten Stellen reißen schnell ein und die Haut spannt.
Um die Erkrankung zu behandeln, gilt es zunächst, die Mundwinkel trocken zu halten. Angewohnheiten wie das Lippen anfeuchten oder das Kratzen an den entzündeten Stellen müssen abgestellt werden.
Je nach Ursache kann bereits das Trockenhalten zur Abheilung führen. Entzündungshemmende Salben fördern den Heilungsprozess.
Bei einer Infektion mit einem Pilz wie Candida albicans wird eine antimykotische Salbe aufgetragen, wohingegen im Rahmen einer bakteriellen Infektion lokale antibiotische Salben zur Abheilung führen.
Bei schlecht sitzenden Zahnprothesen sollte der Zahnarzt aufgesucht werden. Er kann feststellen, ob eine neue Prothese notwendig ist oder ob der bestehende Zahnersatz umgearbeitet werden kann, um die Bisslage zu erhöhen und so die Mundwinkel zu entlasten.
Bei Verdacht auf Vitaminmangel sollte eine Blutuntersuchung helfen, den Mangel nachzuweisen. Je nach Ausmaß des Defizits kann eine Ernährungsumstellung oder die Substitution der Vitamine (Nahrungsergänzungsmittel) sinnvoll sein.