Viele Sportler nehmen Testosteron und weitere Anabolika scheinbar dauerhaft und ohne Bedenken ein, und erhoffen sich damit bessere Trainingserfolge. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, warnt die US-Arzneibehörde FDA vor einer rücksichtslosen Verwendung solcher leistungsbeeinflussender Substanzen, weil diese oftmals nicht ohne nachteilige Folgen für die Gesundheit bleibt.
Obwohl seit 1990 der Besitz und Einsatz von Anabolika nur zu medizinischen Zwecken erlaubt ist, scheint der Gebrauch im Leistungssport nicht wesentlich gedrosselt worden zu sein.
Anabolika werden mit einem hohen Missbrauchspotential ausgezeichnet, unter anderem weil das Risiko einer psychologischen Abhängigkeit bestehe und weitere gesundheitliche Schädigungen die Folge sein können. Hinzu kommt, dass die Sportler derartige Anabolika häufig zu hoch dosieren. Schädigungen der Herz-, Lebergesundheit und der Psyche oder des Hormonsystems können die Folge sein.
Nicht selten klagen Betroffene über heftige depressive und aggressive Verstimmungen, erliegen einem Herzinfarkt oder Schlaganfall und leiden unter Folgen wie die männliche Unfruchtbarkeit. Beim Absetzen der Anabolika stellen sich häufig Erscheinungen wie Müdigkeit, Depression, verminderter Appetit und Schlaflosigkeit sowie eine eingeschränkte Libido ein.
Vor all diesen Risiken der unkontrollierten Anabolika-Einnahme fordert die FDA jetzt, entsprechende Präparate deutlicher mit Warnhinweisen zu kennzeichnen.
Anabolika/Testosteron: FDA warnt vor Missbrauch und Abhängigkeit
Deutsches Ärzteblatt online
10/2016