Pilzerkrankungen der Haut
Als Dermatomykose bezeichnet man die Infektionen von Haut, Haaren oder Nägeln durch Pilze wie Fadenpilze, Hefepilze oder Schimmelpilze. Hautpilzinfektionen zählen mit 20 bis 25 % Betroffenen weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit hoher Rezidivrate, Tendenz steigend.
Ein Hautpilz tritt in zwei Formen auf, als oberflächliche und als tiefe Pilzinfektion:
Oberflächliche Infektionen betrifft ausschließlich die obere Hautschicht, die Hornhaut. Typische Infektionen sind hier der Körper-, Fuß- oder Nagelpilz, aber auch die Infektion in Hautfalten, des Genitals. Bei einer tiefergehenden Verlaufsform breitet sich die Pilzinfektion unterhalb der Oberhaut entlang der Haarwurzeln aus und führt zu tiefen, teils eitrigen Entzündungsherde. Typische tiefe Pilzinfektionen finden sich im Bart- und Kopfhaarbereich.
Die häufigsten Symptome sind:
- Aufweichung der Haut, vor allem im Zwischenraum zwischen der vierten und fünften Zehe oder den Hautfalten
- Rötung, Rhagaden (Hauteinrisse), Pruritus (Juckreiz)
- Feine trockene Schuppung, Bläschen, Spannungsgefühl
- scharf begrenzte Rötungen mit einer randständigen Schuppung
- Pusteln und Furunkel am Haarbalg
Die Ursachen
Etwa 70 % aller Dermatomykosen beim Menschen gehen von Pilzspezies aus, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, z.B. durch gemeinsame Benutzung von Handtüchern oder Gegenstände wie Schuhe, Strümpfe und verschiedene Fußbögen. Hauptauslöser der Beschwerden sind Trichophyten (Trichophyton rubrum, T. interdigitale) (80%). Trichophyten gehören zur Kategorie der Dermatophyten. Diese Pilzart befällt ausschließlich die Haut, Haare und/oder Nägel, da sie Keratin verdauen können. In seltenen Fällen findet man zoophile Dermatophyten, die über engen Kontakt vor allem zu Haustieren übertragen werden und häufig mit starken Entzündungsreaktionen einhergehen. Seltener findet man geophile Dermatophyten, die ein seltener Auslöser von Pilzinfektionen bei Gärtnern oder Landarbeitern sind.
Schimmelpilze und Hefen sind Erreger insbesondere opportunistischer Infektionen, sie profitieren dabei von einer Vorschädigung der Haut oder des Nagels durch eine bestehende Dermatophyten-Infektion.
Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung von Pilzinfektionen
- Genetische Belastungen
- Verhaltensbedingte Ursachen (u.a. Benutzung öffentlicher Badeeinrichtungen, Gemeinschaftsduschen)
- Diabetes mellitus, Durchblutungsstörunge, Fußfehlstellungen, Periphere Neuropathie, Verletzungen des Fußes
Folgende Beschwerden können auf eine Pilzinfektion hinweisen
- gelbliche oder bräunliche Verfärbung eines Nagels
- bröckeliger, verdickter Nagel
- Schuppung an der Fußsohle
- Schuppung, Juckreiz und offene Hautstellen in den Zehenzwischenräumen
- kreisrunde, scharf begrenzte, randständig schuppende und sich ausdehnende Hautveränderungen am Körperstamm
- Rötung, Schwellung, Juckreiz und ggf. schmerzende, offene Hautstellen genital oder in den Hautfalten
- gelbliche Pusteln und Haarausfall im Bartbereich oder an der Kopfhaut
Wir beraten Sie gerne über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei Fuß- und Nagelpilz und vor allem über die Möglichkeiten dieser Erkrankung vorzubeugen.